1976-1983
1976-1977
75 jähriges Jubiläum. – Das Jubiläumsjahr 1976 begann für den Verein mit einer traurigen Nachricht. Am 12.Februar erfuhr man in der Singstunde vom überraschenden Tode unseres Gönners und Ehrenmitgliedes Georg Fahrbach, der so gerne noch mit uns das 75 jährige Jubiläum feiern wollte. Betroffen gingen die Sänger an diesem Abend nach Hause.
Im Juni entschloß sich der Verein zum Kauf eines neuen Klaviers anstatt des mittlerweile alten Flügels, der an das SOS Kinderdorf verschenkt wurde.Seit Monaten liefen die Vorbereitungen auf das 75 jährige Vereinsjubiläum auf Hochtouren, und endlich war es soweit. Vom 18.-20. Juni 1976 feierte der Verein sein Jubiläum im Festzelt auf der Kocherwiese. Freitags begann man mit einer Bier- und Weinprobe. Am Samstag fand dann ein Heimatabend, unter der Mitwirkung des Liederkranzes „Frohsinn“ Ingelfingen und der Winzertanzgruppe statt. Der Sonntag begann am Vormittag mit der Totenehrung auf dem Friedhof. Am Nachmittag folgte bei tropischer Hitze der Festumzug mit 27 Gastvereinen. Unsere vier ältesten Ehrenmitglieder, Friedrich Köber, Johann Retz, Fritz Nicklaß und Fritz Donner wurden in einer geschmückten Pferdekutsche gefahren.
Nach dem Fahneneinmarsch wurde das Begrüßungslied vom Massenchor, bestehend aus dem Sängerbund Künzelsau, Liederkranz „Frohsinn“ Ingelfingen, Gesangverein Niedernhall und uns selbst vorgetragen. Dann folgte das Freundschaftssingen der Gastvereine. Johann Dörr wurde zum Ehrendirigenten ernannt. Der Sonntagabend war dann sehr schlecht besucht, da an diesem Tag das Endspiel um die Fußball-Europameisterschaft im Fernsehen übertragen wurde. Noch so schön das Sängerfest auch war finanziell war es ein großer Verlust für uns.
Dann kam vom 13.-15.Juli 76 gleich das nächste große Fest, nämlich das Weinfest mit der Wahl der 2. Hohenloher Weinkönigin und des Buttenlaufes, welches in der Kelter sehr gut besucht war und den finanziellen Verlust des Sängerfestes leicht verschmerzen ließ.
Am 11.September wurde der Jahresausflug nach München, mit Besuch des Deutschen Museums und des Olympia Geländes gemacht.
Im Jahr 1976 trat der Chor 91 mal in Aktion und hat dabei 47 verschiedene Lieder vorgetragen. Bei der Jahresfeier am 29.Janar 77 in der Stadthalle wurde keine Tombola mehr gemacht, da sich niemand bereit gefunden hat, für die Tombolapreise „hausieren“ zu gehen. Der Eintritt war damals noch 3 DM. In der Generalversammlung trat Otto Egner nach 12 Jahren als 1. Vorstand nicht mehr zur Wahl an. Als Nachfolger wurde Helmut Prümmer gewählt. An aktiven Sängern, gab es zu dieser Zeit Dank vieler jungen Sänger, kein Mangel. Der Verein zählte 66 Aktive und 63 Passive Mitglieder.
Am 15.Mai 77 beteiligte man sich bei der Einweihung des Sattelrastplatzes und der Benennung der Georg Fahrbach Gedächtniseiche. Am 12.Juli 1977 nahmen wir erfolgreich auf dem Gausängerfest in Künzelsau, mit dem Lied „O John“ am Wertungssingen teil und erhielten die Note „sehr gut bis gut“. Während diesem Fest wurden die ersten Kontakte zur Sing- und Spielgemeinschaft Großaltdorf geknüpft, welche bis zur Gegenwart andauern. Eine Woche später sangen wir zusammen mit dem Liederkranz „Frohsinn“ Ingelfingen im Kurpark. Dann folgte wieder das Weinfest und der 2 tägige Ausflug in das Elsaß.
1978-1980
Im früheren Sängerlokal mußte im Winter immer rechtzeitig Feuer gemacht werden, damit es bis zur Singstunde auch schön warm war. Die Kammeradschaftsabende wurden meistens im TSV Sportheim und die Generalversammlungen in der Krone abgehalten. Auf der Generalversammlung 1978 übernahm Manfred Assenheimer das Schriftführeramt von Wolfgang Dörr.
Am 28.Mai 78 veranstalteten wir ein gemeinsames Chorkonzert mit der Sing- und Spielgemeinschaft Großaltdorf auf der Ruine Lichteneck, welches bei herrlichem Wetter sehr gut ankam. Vom 02.-04.Juni 1978 nahmen wir am Ingelfinger Stadtfest teil, wofür extra ein neuer Stand gebaut wurde. Im September ging es dann für zwei Tage in das Fichtelgebirge, wo wir unter anderem auf Einladung der Familie Dorschner die Porzellanfabrik Hutschenreuther besichtigten.
Am 08.Oktober 78 wurde unser Ehrenmitglied und Ehrenchorleiter Johann Dörr in einem Festakt im Gemeindehaus in Ingelfingen für seine 50 jährige Sängertätigkeit, wovon er die längste Zeit Dirigent war vom Gau geehrt. Er erhielt die „goldene Ehrennadel“ des Deutschen Sängerbundes verliehen.
Am 20.Januar 79 Schallplattenaufnahme verschiedener Lieder unseres Chores mit Blasmusikbegleitung. Bei der Generalversammlung wurde vom Dirigenten der Wunsch geäußert, daß doch in Zukunft die Singstunden wieder pünktlicher beginnen und der Besuch wieder regelmäßiger werden sollte!
Ab dem 10.März 79 begann mit großer Beteiligung der Sänger der Kelterumbau. Nach dem Ausräumen wurde am 24.März von Fritz Jaag der Abbruch eingeleitet, indem er mit dem großen Steinschlegel das erste Loch in die Wand schlug. In den folgenden Wochen und Monaten waren die Sänger durch den Umbau stark beansprucht. Während des Umbaus hielten wir unsere Singstunden wieder wie früher in der Krone ab. Am 06.März 1979 Ständchen für unseren ehemaligen Sänger Friedrich Dörr, der nach 52 Jahren in Australien wieder seine Heimat besuchte. Die alljährlichen Himmelfahrt Wanderungen wurden damals noch sehr gut angenommen und der Abschluß fand viele Jahre bei unserm Sänger Walter Burkert auf dem Sattel statt. Jedes Jahr wurde auch die amtierende Hohenloher Weinkönigin besucht und mit einer Weinprobe verbunden. Der Jahresausflug ging zwei Tage in das Zillertal. Die Weinfestwochenenden wurden wegen des Kelterumbaus wieder im Festzelt auf der Kocherwiese veranstaltet, welche trotz schlechtem Wetter wieder sehr gut besucht waren. Am 06.November 1979 konnten wir nach einem arbeitsreichen Jahr das Richtfest an der umgebauten Kelter feiern.
Bei der Generalversammlung 1980 wurden die Wahlen zur Vorstandschaft und in den Ausschuß, so verändert, daß nicht mehr wie seither alle Ämter im gleichen Jahr gewählt werden, sondern, daß in Zukunft alle 3 Jahre nur ein Teil der Ämter zur Wahl steht. Als Nachfolger von Helmut Schneider als 2. Vorsitzender wurde Manfred Assenheimer und als dessen Nachfolger wurde Manfred Egner zum Schriftführer gewählt.
Der Innenausbau der Kelter, Sängerlokal, Bürgersaal, Küche, usw. ging zügig voran. Am 19.Juni 1980 mußten wir leider unseren Ehrenchorleiter Johann Dörr (gest. 15.Juni 1980), der im Verein über 50 Jahre als Sänger, Vorstand und Dirigent aktiv war, zu Grabe tragen.
Im Juni 1980 war es dann endlich soweit, die neu umgebaute Kelter konnte mit einem Fest eingeweiht werden. Der Wunsch der Sänger nach einem eigenen und komfortableren Sängerlokal, sowie eines Bürgersaales mit Küche ging endlich in Erfüllung.Die Sänger, die über 800 freiwillige Arbeitsstunden abgeleistet haben und vor allem der Vorstand Helmut Prümmer, hatten mit viel Arbeit und Einsatz in den vergangenen Monaten tatkräftig dazu beigetragen, dies zu ermöglichen.
1981-1983
Am 30.und 31.Januar 1981 fand auf Wunsch der Sänger, nach 22 Jahren die Jahresfeier wieder in Criesbach und zwar zum 1. Mal im Bürgersaal der Kelter statt. Der neue Bürgersaal bot hierfür einen würdigen Rahmen, da er jedoch kleiner ist als die Stadthalle, wird die Jahresfeier seither immer an zwei Abenden abgehalten. Auch die Bewirtschaftung funktionierte durch die vorhandene Küche hervorragend. Durch die neuen Räumlichkeiten in der Kelter ergab es sich von selbst, daß wir in Zukunft sämtliche Veranstaltungen vom Verein im Bürgersaal abhalten konnten.
Im Februar sangen wir auf der Bibelwoche der ev. Kirchengemeinde in Ingelfingen.Bei der Generalversammlung wurden zum ersten mal aktive Sänger bereits nach 25 jähriger aktiver Sängertätigkeit im GV Criesbach vom Verein geehrt und es war festzustellen, daß die Sängertätigkeit im Verein eine lukrative Geldanlage ist, denn einem Jahresbeitrag von 8 DM standen Aufwendungen von 90 DM pro Sänger gegenüber.
Im Mai hielten wir mit der Sing- und Spielgemeinschaft Großaltdorf einen gemeinsamen Liederabend ab. Iim September machten wir unseren Ausflug in das Haupt- und Landesgestüt Marbach mit anschließender Weinprobe. Dem Besuch des Weihnachtskonzertes des Stuttgarter Liederkranzes am 29.November 1981, folgte am 05.Dezember die Teilnahme am 10 jährigen Jubiläum des Landfrauenvereines Criesbach.
Die Anzahl der verschiedenen Auftritte und Veranstaltungen, die übers Jahr vom Verein wahrgenommen wurden, nahm stetig zu. Vor allem die Anzahl der Geburtstagsständchen (denn die Einwohnerzahl nahm zu und die Bürger wurden immer älter) und die Anzahl der Hochzeitseinsätze (sämtliche jungen Sänger heirateten nach und nach) nahmen zu. Solche Entwicklungen nahmen wir jedoch gerne in Kauf.
Die üblichen Termine, die mittlerweile fest zu unserem Jahresablauf gehören sind: Die Jahresfeier, die an zwei Abenden im Bürgersaal stattfindet; Die Generalversammlung; Das Konfirmationssingen in der Nikolauskirche; Der Kameradschaftsabend; Die Himmelfahrtswanderung; Die Durchführung des Weinfestes mit Wahl der Hohenloher Weinkönigin; Der anschließende Weinfestabschluß; Die Beteiligung an Stadtfesten und Altennachmittagen; Der Besuch bei der amtierenden Weinkönigin mit Weinprobe und singen mit dem ortsansässigen Gesangverein; Die gemeinsamen Feste mit unserm Partnerverein der Sing- und Spielgemeinschaft Großaltdorf; Der Jahresausflug; Das Singen zum Totensonntag in der Kirche; Die Adventsfeiern; Das Singen bei Geburtstagen, Hochzeiten, und Beerdigungen.
Nicht zu vergessen natürlich sind etliche Besuche von Sängerfesten der benachbarten Vereine, mit der Beteiligung an den Umzügen und am Freundschaftssingen, sowie der Besuch von Jahresfeiern der benachbarten Vereine. Bei all den Terminen und Verpflichtungen kam es durchaus auch vor, daß wir zwei Auftritte an einem Tag hatten.
Vom 09.-12.Juni 82 machten wir unseren Ausflug nach Berlin, der recht erlebnisreich verlief, denn in der Stadt herrschte der Ausnahmezustand und es gab Demonstrationen. Aber nicht wegen uns, wie wir zuerst dachten, sondern die Stadt hatte nicht nur uns zu Besuch, sondern auch noch den amerikanischen Präsidenten.Am 14.Juni 82 hielt unser seitherige Vizechorleiter Werner Dörr die erste Singstunde. Er übernahm in den kommenden zwei Jahren den größten Teil der Chorarbeit, unter anderem auch die Vorbereitung auf die Jahresfeiern, von Hans Dörr, der in dieser Zeit durch eine berufliche Weiterbildung teilweise verhindert war.
Das Jahr 1983 begann mit einem deftigen Rehessen, welches von Kurt Kress gestiftet und von Fritz Schneider hervorragend serviert wurde. Da der Verein mittlerweile die komplette Bewirtschaftung des Bürgersaales bei Veranstaltungen übernommen hatte, und die Anzahl der Veranstaltungen im Bürgersaal nach verhaltenem Beginn dann rasant anstieg, hatte sich mittlerweile ein festes, eingespieltes Team gebildet, das die Bewirtung übernahm. Als „Küchenchef“ hatte sich Fritz Schneider bestens bewährt.